Willkommen bei den Kleingärtnern der Anlage Nord-West 63 - Am Kapuzinerhölzl
KLEINGARTEN-INFORMATIONSABENDE des Kleingartenverband München “Giftige Pflanzen” - Angelika Feiner 25. Jan. 2017
“Erst die Dosis macht das Gift” Am 25. Januar 2017 wurde die Vortragsreihe 2016/2017 von Frau Angelika Feiner mit dem Thema “Giftige Pflanzen” fortgesetzt.
Angelika Feiner hat anschaulich vermittelt, welche giftigen Pflanzen “wir alle” in unseren Gärten haben (können), welche Verwechslungsgefahren existieren und wie mit diesen Pflanzen umzugehen ist, damit Schaden vermieden wird.
Was bedeutet denn eigentlich “giftig”? Frau Feiner hat an Beispielen erläutert welche Pflanzen bzw. Pflanzenteile giftig sind und welche Auswirkungen diese Gifte auf uns Menschen haben. Das können je nach Pflanze, die Blätter, die Blüten, die Pollen, die Samen, die Früchte, die Zwiebeln sein. Wussten Sie beispielsweise, dass bei einer Eibe die Nadeln das giftigste sind und nicht - wie landläufig bekannt - die Kerne der Frucht? Während die meisten Gifte für Wildtiere und Vögel unschädlich sind, stellen diese für uns Menschen eine durchaus ernstzunehmende Gefahr dar. Auswirkungen der Pflanzengifte können - abhängig von der einzelnen Pflanze und der konsumierten Giftmenge - Hautreizungen, Allergien in allen Spielarten und die Nebenerscheinungen dazu, aber auch Atemnot bis hin zum Herzstillstand, sprich Tod sein. Mit anderen Worten: das Thema sollte ernst genommen werden, schließlich kamen in der Geschichte der Menschheit viele Menschen durch Pflanzengifte zu Tode (Stichworte: Hinrichtungen, der Tod Socrates, Schierlingsbecher, ...)
Akelei Maiglöckchen Fingerhut
Habe ich solche Pflanzen im Garten? Viele von uns haben ”giftige” Pflanzen im Garten und sind sich dessen nicht immer bewusst. Wer möchte schon auf diese wunderbaren Pflanzen / Blüten verzichten (Aufzählung nicht vollzählig): - Akelei - Christrosen, Schneerosen - Tulpen, Narzissen, Hyazinthen (Zwiebeln) - Fingerhut - Eisenhut - Maiglöckchen (in allen Teilen giftig; Verwechslungsgefahr mit Bärlauch)
Wie gehe ich richtig mit “Giftpflanzen im Garten” um, was mache ich, um insbesondere Kinder zu schützen? Das Thema Giftpflanzen und Kinder (Essen der Früchte, etc.) hat natürlich einen besonderen Stellenwert. Abhängig vom Alter der Kinder KÖNNEN folgende Maßnahmen helfen: - Aufklären der Kinder über die Gefahren, die von den Pflanzen ausgehen und Tabus vereinbaren - Versetzen der Pflanzen in die Beetmitte an eine Stelle, die für Kinder “nicht erreichbar” ist (Anmerkung des Autors: welche Stelle ist von Kindern “nicht” erreichbar?) - last but not least: die Pflanze(n) entfernen. Auch wenn sie noch so schön blühen, wenn das Risiko zu hoch eingeschätzt wird, ist ein Verzicht die bessere Lösung. Beachte: beim Entfernen von giftigen Pflanzen aus dem Garten Handschuhe ggf. Schutzkleidung (z.B. bei der Herkulesstaude) tragen!
Es ist (trotz aller Vorsicht) passiert ! Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und guter Vorsätze ist es passiert, jemand hat sich im Garten vergiftet - was nun? Versuchen sie, dass die betroffene Person viel Flüssigkeit zu sich nimmt und sich möglichst bald und vollständig übergibt um das Gift einerseits zu verdünnen, andererseits aus dem Körper zu bringen. Experimentieren sie allerdings nicht zu lange herum, zögern sie nicht - unverzüglich - anzurufen:
Giftnotruf SÜDBAYERN: 089 / 1 92 40
Am Telefon sollten sie folgende Fragen beantworten können: ■ Wem ist es passiert? (Kind, Erwachsener, Tier)? ■ Wie alt und wie schwer ist die Person? ■ Was wurde eingenommen? (Medikament, Pflanze/Pflanzenteil, Haushaltsmittel (Produktname, Firma), Drogen, Sonstiges)? ■ Wann ist es passiert? ■ Wieviel wurde aufgenommen? ■ Wie wurde es eingenommen? (Getrunken, Gegessen, Hautkontakt, Eingeatmet?) ■ Wie geht es der Person? (Erbrechen, Müdigkeit, Schmerzen?) ■ Was wurde bereits unternommen? ■ Wo ist es passiert? ■ Wer ruft an? (Rückrufnummer bitte angeben)
Weitere Informationen und Verhaltensweisen zum Thema Vergiftungen durch Pflanzen finden Sie hier: - Abteilung für klinische Toxologie der TUM [mehr] - Zentrum für Kinderheilkunde Uni-Klinik Bonn [mehr]
Ein sehr interessanter Vortrag, der den Autor doch beim einen oder anderen Punkt “zum Grübeln” brachte, weil das Thema des Vortrages quasi uns alle betrifft und doch Zweifel entstanden, ob uns das Thema über das ganze Jahr so “präsent” ist, wie es sein sollte .... . Angelika Feiner hat - passend zum Thema - auf die Broschüre “Gift- und Allergiepflanzen” des Landesverbandes Bayerischer Kleingärtner verwiesen, die dort zu beziehen ist - Tel: 089/568883) [mehr]